30. April 2025
Sie bringen Stimmung ins Zelt
Fahnenschlägerinnen der Vereinigten Schützenbruderschaft
Auch so kann Schützenwesen aussehen: Im Jahr 2017 gründete Alexandra Oskamp mit acht anderen jungen Frauen die Abteilung Fahnenschlägerinnen der Vereinigten Schützenbruderschaft Laer. Doch nun steht eine einschneidende Veränderung an.
Im Zuge der Serie "Schützen(s)wert" der Westfälischen Nachrichten, welche sich in Vorbereitung auf die Schützenfest-Saison 2025 mit den Schützenvereinen bzw. Schützenbruderschaften im Einzugsgebiet der WN befasst, entstand in Zusammenarbeit der Redaktion und Alexandra Oskamp der folgender Artikel.
„Wieso hat der Verein in Laer sowas eigentlich nicht?“ Das hat sich Alexandra Oskamp 2017 gefragt. Damals war die heute 26-Jährige bei den Altenberger Frauenschützen und machte bei den vereinseigenen Fahnenschlägerinnen mit, die zu jedem Schützenfest mit einer neuen Choreografie auftraten. Da es in ihrem Heimatort bei den Vereinigten Schützen keine entsprechende Abteilung gab, wurde Alexandra Oskamp dort Mitglied und gründete sie einfach selbst.
Schnell fanden sich neun Mädels zusammen und begannen umgehend mit dem Training. Zunächst stellte der Verein der neuen Abteilung zwei Trainer des Diözesanverbands zur Seite, erinnert sich Alexandra Oskamp. Doch aufgrund ihrer Vorerfahrung in Altenberge konnte sie das Training selbst übernehmen. Im Gegensatz zum „eher ruhigen und langsamen“ Fahnenschwenken sei der Fahnenschlag geprägt von Choreografien mit leichteren Fahnen zu rhythmischen Liedern.
Ihren ersten Auftritt legten die Fahnenschlägerinnen 2018 auf dem Rathausplatz hin. Seitdem ist der Hauptauftritt stets beim Schützenfest in Laer, um „richtig Stimmung ins Zelt“ zu bringen. Aber darüber hinaus tritt das Laerer Nonett in der ganzen Region bei verschiedenen Events auf. Mit zunehmender Routine habe die Gruppe das Training reduziert, berichtet Alexandra Oskamp, „aber fürs Schützenfest treffen wir uns ab April einmal pro Woche zum Training“. Aktuell besteht die Gruppe aus Manon Bettmer, Alexandra Oskamp, Maure Ananthavadivel, Franzi Schürmann, Lydia Tinkloh, Johanna Oskamp, Sarah Moser, Maike Reidegeld, Noemi Bettmer und Lisa Frenkert. Franzi Krabbe ist vorübergehend ausgetreten. Als Vertretung beziehungsweise Neumitglieder sind Noemi Bettmer und Lisa Frenkert dazugekommen.
„Der Schützenverein gehört einfach dazu“, war für Alexandra Oskamp schon immer klar, dass sie einmal Mitglied im Schützenverein wird. Schon in ganz jungen Jahren war die Laererin zweimal Kinderkönigin, „und es gibt Fotos, wie mein Papa mich mitgenommen hat“, erzählt die 26-Jährige. 2023 bildete sie mit Max Große Lordeman das Junggesellen-Königspaar.
Alexandra Oskamp liebt die Geselligkeit und die Gemeinsamkeit im Verein. „Das Schönste ist das Vogelschießen, in Laer haben wir da ja immer gutes Wetter“, sagt Oskamp, die auch im Blasorchester, im Hegering und bei der Landjugend aktiv ist beziehungsweise war, augenzwinkernd.
Die Vereinigte Schützenbruderschaft sorge dafür, dass „das ganze Jahr was los ist. Außerdem engagiert der Verein sich sehr in der Dorfentwicklung“, hebt Alexandra Oskamp die Vorzüge des Vereins hervor. Dass die Kräfte im Jahr 2010 gebündelt wurden, habe sich sehr bewährt, findet Oskamp.
Bei den Fahnenschlägerinnen steht eine gravierende Änderung an, wie Alexandra Oskamp zum Schluss noch verrät: Die Abteilung werde es in der bisherigen Form nicht mehr geben. „Es können jetzt mal Jüngere machen“, fasst die 26-Jährige zusammen. Zwei oder drei der „alten“ Truppe könnten sich aber vorstellen weiterzumachen. Wer Lust aufs Fahnenschlagen hat, könne sich beim Verein melden.
Quelle: Jens T. Schmidt, Westfälische Nachrichten
